• [u]URSPRUNG UND ALTER:[/u]
Balthasar Kuro, meistens Kuro genant ist ein alter, mächtiger Dämon, dessen Ursprung, nicht ganz geklärt oder wissentlich bewiesen ist.
Eine ganz normale Geburt gab es nicht. Lange dachte er, dass er einen dämonischen Vater und eine dämonische Mutter haben müsste, doch mit den Jahrhunderten, die er lebte, glaubte er immer weniger daran und nahm von dieser Möglichkeit schließlich Abstand. Er musste sich eingestehen, dass er wohl niemanden hat und er auch nie so geboren wurde, wie Menschenkinder geboren werden, mit einer liebenden Mutter, einem liebenden Vater und möglicherweise Geschwister.
Wie alt Balthasar ist, ist ebenso ein Mysterium. Balthasar hat sich mit dieser Frage nie wirklich auseinander gesetzt, da er sie für unwichtig hält und sich lieber anderen Dingen seiner Existenz widmet, als mit sowas seine wertwolle Zeit verschwendet.
[u]ÄUßERLICHKEITEN[/u]
Sein äußerliches Erscheinungsbild ist für jeden anders, da er bis jetzt keine wirkliche Hülle besitzt, Menschen einfach jederzeit in Besitz nehmen kann und damit auch seinen Unfug treibt.
Die meisten Menschen nehmen ihn als Schatten wahr, mal mehr, mal weniger. Andere widerum verwechseln ihn mit einem Engel, wobei er nicht wirklich weiß, wieso man auf diese witzlose Antwort kam.
[u]TATSACHEN[/u]
Dämonen wachsen nicht mit liebenden Eltern auf oder werden mit Liebe überschüttet, geschweige denn mit Fürsorge. Dämonen, ob nun niedrig oder hoch rangig, wie schwach oder mächtig, sind nun mal Wesen, die meistens eher nichts gutes im Sinne haben und eher als etwas gelten, was man nicht in seiner Nähe haben wollen würde. Balthasar ist dafür bekannt, Angst und Schrecken zu verbreiten, wie auch die Tatsache, dass er anderen Unheil bringt, ob er es nun möchte oder nicht. Es lastet auf ihn, wie ein Fluch, selbst wenn er es nicht aussprechen würde.
Dämonen kann man als rein böse bezeichnen, wobei sie auch sprunghaft sein könnten, je nachdem, wie es ihnen gerade in den Kram passt. Balthasar nun als gut oder böse einzustufen, ist nicht ganz einfach, da er seine Art und Weise jederzeit ändert und damit keine wirkliche Aussagekraft herrscht, was nun mehr auf ihn zutreffen könnte.
[u]MACHENSCHAFTEN[/u]
Er heftete sich immer an andere Menschen, lebte von ihrer Lebensenergie, von ihren Ängsten und von den Schrecken, den er ihnen zufügte. Manchmal erfüllte er auch Wünsche, aber nur, wenn etwas für ihn dabei heraussprang. Ein Dämon tut nichts, was aus Nächstenliebe entsteht sondern daraus, was er selbst für sich nutzen konnte, vorallem auf Balthasar trifft das zu.
Er spielt mit ihnen und wenn es ihm irgendwann zu langweilig wird, dann sucht er sich jemand anderen, bis auch dieser ihn langweilt.
[u]KRÄFTE & EINSCHRÄNKUNGEN[/u]
Balthasar ist magisch veranlagt. So kann er zum Beispiel die tiefsten Wünsche jedes Lebenwesen erfahren oder auch Lügen erspüren.
Jede Lüge die ihm entgegen geschleudert wird, lässt ihn gut fühlen, weil er sich auch von diesen Dingen ernährt. Seine magischen Begabungen sind kaum Grenzen gesetzt - er kann auch anderen auch Dinge sehen lassen, ohne das es diese wirklich gibt. Wie zum Beispiel wenn man aus dem Fenster schaut, plötzlich Italien, den Himmel oder die Hölle.
Er kann sich und andere, teleportieren. Kann die Zeit anhalten, aber das nutzt er eher in Fällen, wo er der Meinung ist, dass es besonders witzig wäre. Zum Beispiel um einen Menschen das Gefühl zu geben, Macht zu haben nur, dass dieser dann doch vom Auto überrollt werden würde.
Ebenfalls kann er die Zeit etwas zurück drehen, jedoch ist er kein Engel, der dafür da ist, andere zu beschützen, sondern eher zu bestrafen und sich an ihrem Leiden und Unheil zu laben... Daher ist es sehr unwahrscheinlich, dies zu ändern.
Das Schicksal darf er nicht beeinflussen, aber Balthasar macht was er will und lässt sich kaum was vorschreiben.
Sollte es Balthasar übertreiben und etwas herumfuschen in der Welt, kann es zu Konsequenzen führen. Jedoch konnte er sich bis jetzt immer herum mogeln.
[u]DAS MAL[/u]
Er hat ein dämonisches Mal. Wobei er sogar zwei hat. Balthasar hat strahlend helle Augen, die an einer Katze erinnert, als an einen Menschen.
An seinem Handgelenk ist ein Tattoo, das sich bei magischen Anwendungen aufglüht.
Dieses Mal ist die Herkunft seiner magischen Fähigkeiten, ohne dieses, ist er magielos.
[u]UNEINSCHRÄNKUNGEN[/u]
Balthasar altert nicht. Zu keiner einzigen Zeit. Die Magie verebbt nicht. Er muss weder schlafen, noch essen oder hat sonstige menschlichen Bedürfnisse.
Balthasar scheint selbst zu meinen, dass er ein Herz aus Stein hat und Liebe, Mitgefühl, nicht kennt, geschweige denn nachfühlen kann.
[u]DIE HALBDÄMONIN[/u]
Auf der Suche nach einem neuen Opfer, fand er schließlich Maleficent. Es war ein kleines süßes Mädchen... die nur voller Energie und Liebe sprühte.
Es erweckte sein Interesse, seine Gier und so folgte ihr die ganzen Jahre.
Es war nicht üblich für Balthasar, so lange an einem Menschen zu kleben, sie nicht aus den Augen zu lassen. Vor allem, an einem Menschenmädchen, doch, da war etwas, was ihn nicht in Ruhe ließ.
Die Energie die er von ihr mitbekam, war nicht die einees normalen Mädchens, es war was ganz anderes. In ihr schlummerte etwas, was er zu wagen wusste ,es jedoch nie laut ausgesprochen hatte. Er sah sie heran wachsen, spielte mit ihr, ohne sich wirklich je gezeigt zu haben.
Manchmal stieß er einfach nur eine Puppe um, bis sie sie wieder aufstellte, mal pustete er das Puzzleteil, was sie suchte einfach in ihrer Richtung.. Es war außergewöhnlich, denn mit sowas belanglosem.... und sinnfreien hatte er sich noch nie beschäftigt!
Ja, es war sogar so, dass er etwas Trauer empfand, als er das kleine Mädchen so traurig bei der Beerdigung ihrer Eltern erlebte...
Seit 10 Jahren war er ihr nicht zur Seite gewichen... in der neuen Pflegefamilie spürte er deutlich, das die anderen nichts gutes mit ihr hatten. Das sie ausgenutzt wurde und als billige Putzkraft missbraucht.
Es schien auch, als habe das junge Mädchen ihren Glanz verloren.
Mit der Zeit hatte sie zwar aufgehört, in die große Nichts zu sprechen,... sich mit ihm und seine Spielchen zu beschäftigen, aber das hatte ihn nicht davon abgebracht, einfach weiter an ihrer Seite zu verweilen und sie dabei weiter aufwachsen zu sehen.
Er versuchte ihr sogar irgendwie zu helfen, was normal nicht in seinem Sinne stand!
Und Mitleid! Hatte er NIE gehabt. Mit keinem , der Menschen, mit den er Spiele gespielt hatte.
Je älter sie wurde, desto schlimmer wurde es schließlich... Er verspürte Eifersucht, obwohl es etwas war, was er nicht mal wirklich benennen konnte. Sie war seins! Er hatte sie zuerst gesehen und begleitet! Sie gehörte ihm und niemand anderes durfte sie haben! Immer wenn sie Besuch mit brachte oder sich besonders gut mit einem verstand... tat er Dinge, um diese vor ihr fern zu halten. Dinge, die nicht gerade freundlich und ungefährlich waren.
So setzte er auch schon ein Auto auf den Jungen auf, der sie nur grenzdebil anlächelte und brachte ihn damit ins Krankenhaus. Er tat es als "Unheil" ab, den er andere nun mal brachte, aber die Wahrheit war eigentlich ganz anders.
Mittlerweile weiß er auch, was in ihr schlummert... sie es auch nicht ahnt.
Offensichtlich begann sie auch , ihn allmählich zu hassen, denn er vertrieb andere, ließ sie verrückt aussehen und als jemand, mit dem man sich lieber nicht einlassen sollte, wenn sowas passierte.
Als sie schließlich so alt war, um alleine zu wohnen, folgte er ihr weiterhin. Da er keine Hülle hatte, konnte er einfach durch Wänsche und Türen gehen und sie konnte nichts dagegen machen.
Das sie dann plötzlich eine Katze hatte und diese ihn dauernd anfauchte,... mitten in die Leere und tiefe Dunkelheit, der Nacht... gefiel ihm nicht, doch ihr jemals was angetan, hatte er auch nicht.
Dafür mochte er diese Raubtiere irgendwie zu sehr.. und wusste auch, dass sie ihn noch mehr hassen würde, als sie es sowieso schon tat.
[u]DIE HÜLLE[/u]
Eines Tages entschied er sich, dass es langsam an der Zeit ist, von Hüllenlos, zu einer Hülle zu kommen... nicht nur, um sich vielleicht doch mit der Halbdämonin zu beschäftigen,...
Am Ende sieht er für jeden anders aus. Manche würden ihn als jungen Burschen wahrnehmen, andere für einen alten Mann... andere sahen ihn mit schwarzen Haaren, obwohl er im Grunde vielleicht weiße hatte..
Es kam immer auf den Menschen an, der ihn betrachtete, was er sehen wollte.. da hatte er keinerlei Handhabe!

• Nebel, Dunkelheit, Schatten. Mit diesen drei Worten kann man Shadowville wohl am besten beschreiben. Andere nennen sie auch ‚das Reich der Toten‘ oder gar ‚das Reich der Schatten‘. Dabei ist das kleine Königreich ein Land wie jedes andere auch – mit der Ausnahme, dass dorthin die Sonne nur für wenige Stunden am Tag durchkommt. Das Land liegt für 20 Stunden am Tag in der Dunkelheit, sodass mit Magie und anderen Dingen nachgeholfen werden muss, damit man überhaupt die Hand vor Augen sieht. Von außen trifft man auf eine Nebelwand, sollte ein Mensch versuchen, diese zu durchschreiten, wird er nach wenigen Metern wieder am Ausgang ankommen - also von dort, wo er herkam. Nur mit Magie kann man den Nebel überwinden und nach Shadowville kommen.
Dafür sind die Städte umso schöner. Mit Magie wird künstliches Licht erzeugt, wodurch die Straßen mit Laternen in den verschiedensten Farben leuchten.
Trotz des schlechten Rufes würde Shadowville immer das Zuhause von Lumiel bleiben. Sie glaubte daran, wenn es nur mehr Touristen gäbe, die von den lichterreichen Städten und schönen Lichtspielen erzählen würden, dass man besser über ihr Heimatland reden würde.
Doch fangen wir doch beim Anfang der Geschichte an.
Vor 1028 Jahren begann das Leben von Lumiel – der Prinzessin und zukünftigen Königin von Shadowville – welche wenige Minuten vor ihrer jüngeren Schwester das Licht der Welt erblickte. In ihrem Fall wohl eher die Dunkelheit der Welt.
Für die Zwillingsprinzessinnen wurde ein großes Fest vorbereitet, da es Tradition war, jede neue zukünftige Schattensängerin zu feiern. Sie waren förmlich das Wahrzeichen des Königreichs und stolz darauf, den Toten ihren Weg zeigen zu können. Selbst, wenn es außerhalb des Landes nicht alle so sahen.
Die ersten Jahre der jungen Prinzessin verliefen recht angenehm, spielte mit ihrer Schwester, mit welcher sie ein Herz und eine Seele war. Nichts konnte sie trennen. Das leichte Leben sollte jedoch nicht immer bleiben. Um ihr Leben als Schattensängerin vorzubereiten, wurden sie in den verschiedensten Dingen unterrichtet. Beispielsweise wie man dunkle Wesen abwehrte wie böse Geister, Untote, Dämonen...gerade da die Sängerinnen wie ein Aushängeschild für diese waren, würden sie oft mit ihnen konfrontiert werden, sollten sie sich nicht ausgiebig dagegen schützen.
Doch auch im Nahkampf wurden sie unterrichtet und mit ihren Aufgaben vertraut gemacht, wenn sie denn erst einmal ihr 21. Lebensjahr erreicht hatten.
Lumiel konnte es kaum erwarten, während ihre Schwester dieses Leben nicht wollte – doch diese versuchte immer ein Lächeln aufzusetzen und so zu tun als wäre nichts. Einzig allein der älteren Schwester fiel es auf, dass es nicht das war, was ihre bessere Hälfte wollte und brauchte.
Zum ersten Mal fühlte sich die 16 jährige Prinzessin hilflos und wusste nicht wie sie ihr helfen sollte. Also suchte sie das Gespräch mit ihren Eltern. Gerade die Mutter zeigte kein Verständnis für das Leiden ihrer Tochter und sagte lediglich, dass sie stolz sein sollte eine Schattensängerin zu werden.
Einige Jahre ging das Ganze noch so weiter, musste mit ansehen, wie ihre Schwester von Jahr zu Jahr unglücklicher wurde und sie nichts dagegen tun konnte.
Mit 25 Jahren war es dann soweit und Lumiel bekam ihren Traum, in dem eine ihrer Vorfahren zu ihr sprach und darum bat, mit ihrer Mutter das Ritual durchzuführen. Die selbe Vision hatte auch ihr Zwilling zu dieser Zeit. Am nächsten Tag konnte ihre Mutter es kaum erwarten aus ihren beiden Töchtern nun ebenfalls eine Schattensängerin zu machen. Für Lumiel war es genauso wie für ihre Mom einer der schönsten Tage ihres Lebens, da sie sich die ganze Zeit darauf vorbereitet hatte und es nicht erwarten konnte. Ihre Freude wurde jedoch vom traurigen Gesicht ihrer Schwester getrübt, welche das alles überhaupt nicht wollte.
In dem Moment als diese das Ritual abbrach und sich weigerte, sah man für einen kleinen Augenblick den erschrockenen Blick ihrer Mutter, bis dieser ins Wütende überging. Sie reagierte völlig über und Lumiel wusste nicht einmal warum. Wusste ihre Mutter etwas, was sie nicht wussten?
Ihre Schwester rannte davon, während ihre Mutter wenigstens das Ritual von Lumiel vollendete und diese zur vollwertigen Schattensängerin wurde. Überglücklich konnte sie es nicht erwarten in der nächsten Nacht ihre erste Unterrichtsstunde zu bekommen. Was sie jedoch nicht kommen sah war, dass diese lebensechter begann als gedacht.
Ihr Zwilling war am gleichen Abend nicht vorzufinden, war nicht in ihrem Bett, weswegen sich Lumiel Sorgen machte und sie suchen ging. Sie fand sie alleine und weinend im Thronsaal des Schlosses vor. Kniend vor der kleinen Treppe, welche zum Thron des Königs und der Königin führte. Langsam ging sie auf sie zu und fragte, was denn los sei, ob sie ihr helfen könnte. Vorsichtig berührte sie sie und schrak zurück, als sie eine Vision hatte. Der Tod ihrer Schwester. Sie würde sich selbst das Leben nehmen. Etwas in Panik wusste Lumiel nicht, was sie tun sollte, weswegen sie das nächste fast nur wie ein Zuschauer mitansehen konnte, ohne sich regen zu können.
Ihre Schwester drehte sich zu ihr um, mit einem Messer in der Hand, und ging den letzten Schritt vor ihren Augen. Lumiel schrie lautstark und machte einen Satz nach vorne, da sie sich endlich wieder bewegen konnte. Weinen ließ sie sich neben ihrer Schwester fallen und schrie nach Hilfe. Doch diese kam schon zu spät. Sie war tot. Keinen Augenblick später sah sie die Seele ihres Zwillings und wollte sie ins Licht führen, als vor ihr ein Geist auftauchte...nein, es war irgendwas anderes böses und nahm ohne große Worte den Geist ihrer Schwester mit.
Wie lange sie den toten Körper ihrer Schwester in ihren Armen hielt, bis endlich Wachen kamen, wusste sie nicht. Lumiel konnte nur wie in Trance auf und ab wippen, bis ihre Mutter eintraf.
Am nächsten Tag erfuhr sie die Wahrheit von ihrer Mutter, welche ihr sagte, dass der heutige Tag vorhergesagt wurde und sie wusste, dass sie nichts daran hätte ändern können. Denn das was geschehen war, war schon früher einmal passiert. Ihre Mom hatte ebenfalls eine Zwillingsschwester, welche auch keine Schattensängerin werden wollte. Sie wollte ein normales Leben ohne großartig mit dem Tod konfrontiert zu werden. Also nahm sie sich auch ein Tag nach dem Ritual das Leben und schwor, dass sollte sie Zwillinge bekommen, das gleiche mit der jüngeren Tochter passieren und sie diese zu sich holen würde.
Lumiel konnte nicht glauben, was sie da hörte, aber es war im Grunde genau das, was wirklich eingetroffen war.
Eine sehr lange Zeit kam sie über den Tod ihres Zwillings nicht hinweg – es war fast so, als hätte man einen Teil ihrer Seele aus dem Körper gerissen. Nach dem Ende ihrer Ausbildung versuchte sie jedoch nach vorne zu sehen und stürzte sich in ihre ‚Arbeit‘.
Die nächsten Jahrzehnte hörte sie nichts von ihrer Schwester. Dadurch, dass ihre Seele nicht die andere Seite überschritten hatte, wusste sie, sie würde noch irgendwo sein, doch wenn sie ehrlich war, wollte sie gar nicht wissen, was nun aus ihr geworden war. Vermutlich ein rachsüchtiger Geist oder Dämon. Ihr lief es kalt den Rücken runter, wenn sie nur daran dachte. Das liebe, hilfsbereite Mädchen, was ihre Schwester mal war, würde sie vermutlich nicht mehr werden – oder? Dafür war ihre Seele wohl zu belastet mit dem Unverständnis ihrer Mutter.
All die Jahre fragte sich Lumiel, wenn sie wusste, dass ihre jüngere Tochter sich irgendwann selbst umbringen würde...warum hatte sie nicht mehr Verständnis gezeigt? Diese Frage zu stellen hatte sie sich bisher noch nicht getraut und wenn sie ehrlich war, würde sie das vermutlich auch nie. Zu groß war die Angst vor der Antwort.
Lumiel machte sich sehr gut als Schattensängerin, half den Sterbenden, sowie den Toten und Geistern, kümmerte sich um Kranke und wurde dafür geschätzt, respektiert und geachtet. Das sollte jedoch nur in Shadowville der Fall sein.
Als die Dunkelhaarige im Alter von 290 Jahren beschloss, einige Jahre - oder gar Jahrhunderte - andere Länder zu besuchen, stieß sie oft auf Ablehnung und Distanz vieler Wesen, wenn sie erklärte, was sie war und tat. Zum Schutz wurde ihr ein Drachenbegleiter zur Seite gestellt - ihr bester Freund und erste richtige Liebe. Er hatte immerhin nicht nur eine Drachen- sondern auch eine Menschenform, in welcher er sich bewegte, um nicht aufzufallen. Menschen gegenüber sagte sie natürlich nichts bezüglich ihrer Aufgabe, solange sie ihnen nicht vertrauen konnte. Viele hatten nun mal Angst vor dem Tod und der Gedanke, dass sie mit diesem täglich zu tun hatte, ließ sie abschreckend wirken.
Vor ca. 95 Jahren überflog sie mit ihrem Begleiter einen See, auf dem Weg nach Shadowville, um ihren Eltern einen Besuch abzustatten, als sie plötzlich von etwas eingesogen wurde. Alduin war dadurch in seine menschliche Form gezwungen worden und fiel mit ihr zusammen für einige Meter durch die Luft, bis sie auf einem Schiff aufkamen. Völlig desorientiert waren sie in einer anderen Welt gelandet und wurden von Piraten umzingelt. Später erfuhr sie, dass sie auf die Siren Song Crew gestoßen und von ihrer Heimat nun mehr denn je entfernt war. Sie glaubte nicht wirklich daran, dass sie so schnell einen Weg zurückfinden würde und schloss sich der Crew an. Gegen Abenteuer hatte Lumiel noch nie etwas einzuwenden - nach all den Jahren hatte sie immerhin schon so einiges erlebt - und wurde durch ihre Heilmagie zur Schiffsärztin. So wurde die Crew von Jahr zu Jahr immer mehr wie eine Familie für sie und auch wenn sie ihre leibliche noch immer vermisste, war das Loch in ihrem Herzen nicht mehr all zu groß wie noch am Anfang.

“ A shard of god in my mouth turning my tongue into rivers and stories of blood. “
Von dem Moment an, in dem er seine Augen öffnete, wusste Jude, dass er anders war. Die Dunkelheit, die ihn umgab, war allgegenwärtig – in seinen Träumen, in der Luft, die er atmete, und in den Schatten, die sich um ihn rankten. Seine Mutter, eine sterbliche Frau, war nach seiner Geburt verstorben, bevor sie ihm ihre Welt zeigen konnte. So blieb Jude allein, ohne die Wärme der Menschlichkeit, und wurde in die kalte und rätselhafte Welt seines Vaters gezogen.

Phobetor, der Gott der Albträume, war sein Vater. Jude war der Sohn eines Gottes und doch nicht ganz göttlich. Als Halbgott war seine Existenz zerrissen zwischen zwei Welten – einer sterblichen, die er nie kennenlernen durfte, und der von Phobetor, die schon bald nach seinem Eintritt begann, sich aufzulösen. Die Traumwelt war seine Heimat, doch sie veränderte sich ständig, wurde unstet und gefährlich, und als Jude heranwuchs, spürte er immer mehr, dass er nicht dort hingehörte.

In Phobetors Reich lernte er früh, sich den Schrecken der Albträume zu stellen, die ihn formten und zugleich verfolgten. Er konnte sich zwischen Schatten bewegen, die Ängste und Träume anderer spüren und manipulieren. Doch mit dieser Gabe kam eine Last. Jude bemerkte schnell, dass seine bloße Anwesenheit das Unbewusste anderer beeinflusste.

Als schließlich der Riss in den Dimensionen entstand, war es für Jude die Gelegenheit zur Flucht. Die Traumwelt, die ohnehin dem Verfall nahe war, zerfiel endgültig, und Jude sprang durch den Riss in eine unbekannte Welt, die ihm eine neue Chance bot – Elysium. Doch der Übergang war brutal. Die Kräfte, die ihn durch den Riss schleuderten, hinterließen tiefe Wunden an seinem Körper, und er war kaum bei Bewusstsein, als er am Boden der fremden Stadt landete.

Es war Levi, der ihn fand. Levi, der ihm half, als er schwer verletzt und erschöpft war. In Levis zweifarbigen Augen erkannte Jude etwas Vertrautes. Er hatte dieses Gesicht schon einmal in der Traumwelt gesehen, in einem Schatten oder einem flüchtigen Traum. Doch Levi wusste nichts davon, und Jude sprach es nicht an. Levi versorgte seine Wunden, bis Jude wieder auf die Beine kam. Seitdem war ein Jahr vergangen, und Jude lebte in Elysium, versuchte, in dieser Stadt einen Platz für sich zu finden.

Er hatte sich ein kleines Leben aufgebaut, fernab der Dunkelheit, die ihm einst gefolgt war. In einer kleinen Werkstatt betrieb er eine Baumschule und war als Schreiner tätig. Er fand Frieden in der Arbeit mit Holz und den Bäumen, etwas Greifbarem und Natürlichem, das ihm eine Pause von den Schatten bot, die tief in ihm schlummerten. Doch die Albträume hatten ihn nie wirklich verlassen. In seiner Nähe litten Menschen oft unter unruhigen Nächten, geplagt von düsteren Visionen, die Jude nicht ganz kontrollieren konnte.

Neben der Arbeit fand Jude Trost in der Musik. Er hatte das Gitarrespielen als Hobby entdeckt und spielte oft, um sich zu entspannen und den unruhigen Gedanken zu entkommen. Es war eine einfache Flucht, die ihm half, für einen Moment die Realität loszulassen. Manchmal sang er dabei, seine Stimme sanft, fast melancholisch, wie ein Flüstern in der Nacht. In diesen Momenten schien die Dunkelheit in ihm weniger bedrohlich, als würde sie nur noch still zusehen.

Doch die Last seiner halbgöttlichen Herkunft machte sich weiterhin bemerkbar. Jude wurde schnell müde, oft übermannte ihn eine lähmende Erschöpfung, die ihn dazu zwang, sich hinzulegen. Es war nicht ungewöhnlich, dass er mitten am Tag irgendwo einschlief, in seiner Werkstatt, im Schatten eines Baumes oder sogar bei einem seiner seltenen Auftritte, wenn er die Gitarre spielte. Die ständige Müdigkeit und das Gewicht der Albträume zogen an ihm, erinnerten ihn daran, dass er nicht ganz entkommen war.

• Wie es so war in einer kunterbunten Welt auf zu wachsen, in der man nie wusste was einem Verrücktes über den Weg laufen würde? Es war klasse!
Viele Andere hatten Schwierigkeiten sich an den oft turbulenten Alltag in Elysium an zu passen, die ständigen Veränderungen und multikulturelle Herausforderung war Viele oft zu viel, aber nicht für ihn. Als waschechter "Elysianer" wie er sich und die anderen Bewohner nannte, die gebürtig in Elysium geboren worden waren, war der wilde Großstadtjungle ein Paradies. Nikita war schon immer anders gewesen, wo Andere eine Wand sahen, sah er eine potentielle Tür, es gab Nichts was seinen fantasievollen Verstand bremsen konnte. Schon als Kind hatte er die Malstifte selten beiseite gelegt, maximal dann wenn er wieder ein neues Buch oder Comic oder Mange verschlingen konnte. Wo genau er herkam wusste Niemand, auch er selbst sagte plump wie es wirklich gewesen war - man hatte ihn in einem Pappkarton gefunden, ausgesetzt wie einen ungeliebten Welpen. Netterweise allerdings vor einem Krankenhaus und nicht in einer Gasse wo er erfroren wäre. Er kam ins System, wurde allerdings relativ schnell adoptiert - zumindest das erste Mal. Es lief eigentlich alles gut, bis er mit 7 begonnen hatte seltsame Dinge zu tun und zu sagen, seine Alpträume wurden immer schlimmer und auch in der Schule wurde er zunehmend auffälliger. Es war das Jahr indem seine Magie begonnen hatte sich zu zeigen, etwas, wovon seine Adoptiveltern nicht gewusst hatten, doch sie waren entschlossen ihm zu helfen. Seine erste Adoptivfamilie war toll, er hatte sie geliebt wie seine richtigen Eltern - bis dato glaubte er auch sie wären es. Deswegen wäre er beinahe durchgedreht als sie ihm nicht glauben wollten, dass etwas Schreckliches passieren würde. Seine Eltern verstanden nicht wieso Nikita derartig außer Rand und Band geriet, doch es kam so wie es kommen musste und sie hatten auf dem Weg zum Kinderarzt einen schweren Autounfall. Es grenzte an ein Wunder, dass er es überlegt hatte - seine Eltern leider nicht. Somit war er zurück im System und das einst so fröhliche, aufgeweckte Kind wurde still und verschroben. Es dauerte weitere Jahre bis er erneut adoptiert wurde, mit 12 kam er zu den Adams, die ihn aufzogen bis er volljährig war. Sie waren weder besonders gut noch besonders schlecht zu ihm gewesen, sie hatten ihn versorgt aber man merkte, dass sie Kinder wegen der staatlichen Unterstützung adoptierten. Nikita ging es nicht schlecht bei ihnen, aber meistens vergaßen sie auch einfach dass er da war, er war meistens Luft für sie und verbrachte die meiste Zeit sowieso nicht zuHause. Vorallem nachdem er seinen Hund 'gefunden' hatte, der morgens plötzlich in seinem Zimmer gesessen hatte und zufällig genau so aussah wie der Spaniel den er gezeichnet hatte.
Sein Freigeist zog ihn nach draußen und seine verschrobenen Hobbies machten das auch nicht besser. Er ging meistens erst nach Hause wenn er musste, ansonsten verbrachte er die Zeit lieber mit Freunden, in der Bibliothek, im Baumhaus oder später auch in Clubs, für die er damals eigentlich noch viel zu jung gewesen war. Seine größte Leidenschaft war das Schreiben, vorallem das Horrorgenre interessierte ihn immer schon brennend. Es war von Anfang an klar dass, er Literatur und Regie studieren würde, denn sein Traum war es einmal Regisseur zu werden und seine eigenen Filme zu drehen. Den Intellekt für zwei Studiengänge hatte er glücklicherweise, nur an der Disziplin könnte er mehr feilen. Dass die Verwirklichung seines Traumberufs möglicherweise in Kombination mit seinen mysteriösen Fähigkeiten zu Problemen führen konnte, ahnte der junge Student noch nicht.